Klinke

Klinke
Klinke Sf std. (14. Jh.), mhd. klinke, mndl. klinke Stammwort. Zu einem Verb (g.) ** kleng-a- "festsitzen, gepackt sein", das (wohl in der Gemination) eine Lautvariante (g.) * klenk- hat, wie auch neben klingen weithin (z.B. nndl.) klinken steht. Im Deutschen ist sonst nur ein Kausativ vorhanden: ahd. giklenken "die Hände zusammenschlagen, die Zähne zusammenbeißen", in- "(die Schuhriemen) auflösen", ae. beclencan "(mit Fußfesseln) festmachen"; dazu nndl. klinken "nieten" (mndd. klinken, mndl. klinken "festsitzen"); die Variante in ne. cling "umklammern". Die Sippe gehört weiter zu der Sippe von klimmen, deren Ausgangsbedeutung "sich zusammenziehen" eine häufige Entwicklung zu "die Klauen zusammenziehen, packen" hat. Formal könnte genau entsprechen lit. glem͂žti "raffen", so daß von ig. (oeur.) * glem-ǵh- auszugehen wäre (doch stehen die Bedeutungen der litauischen Sippe denen der germanischen nicht nahe). Ausgangsbedeutung für Klinke ist also "Packende, Festsetzende". Verb: klinken.
Kretschmer (1969), 289-291;
Lühr (1988), 125;
Röhrich 2 (1992), 855f. deutsch io.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Klinke — (von oberdeutsch: klinken = „sich anklammern“) bezeichnet: Türklinke, Türhebel Klinke (Maschinenteil), Hebel, der die Weiterbewegung eines Maschinenteils hemmen soll Klinkenstecker, Verbindung zur Übertragung von Audiosignalen L förmiger Riss in… …   Deutsch Wikipedia

  • Klinke — Klinke, 1. Falle, Türverschluß, wohl die einfachste und älteste Art, bestehend in einem Eisen oder Holzstab, dessen eines Ende an der Türe befestigt ist; das andre in einem Bügel laufende Ende kann durch einen Knopf oder sonstigen Handgriff… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Klinke — Klinke: Das seit dem 14. Jh. bezeugte mhd. (eigentlich mitteld.) klinke »Türriegel« ist eine Bildung zu ‹ost›mitteld. klinken »klingen«, einer Nebenform von ↑ klingen. Der Türriegel ist demnach nach dem Geräusch, das der Fallriegel auf dem… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Klinke — Klinke, 1) der Riegel od. die Falle an Thürschlössern, der beim Zumachen der Thür mittelst Federkraft in den an der Thürpfoste befestigten Klinkhaken fällt; 2) der Drücker, welcher die Falle bewegt …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Klinke — (Sperrklinke), s. Sperrgetriebe …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Klinke — Klinke, im Maschinenbau ein meist einarmiger Hebel [Abb. 933 a], der die Bewegung eines Maschinenteils (z.B. des Rades b) entweder hemmen (Sperr K., bei Winden) oder durch seine schwingende Bewegung (ruckweis) veranlassen soll (Schalt K., bei… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Klinke — Klin|ke [ klɪŋkə], die; , n: Griff an einer Tür, mit dem man sie öffnen oder schließen kann: die Klinke herunterdrücken. Syn.: ↑ Knauf. Zus.: Türklinke. * * * Klịn|ke 〈f. 19〉 1. Griff an der Tür zum Öffnen u. Schließen 2. Sperrhebel, Schalthebel …   Universal-Lexikon

  • Klinke — 1. Herkunftsname zu den Ortsnamen Klink (Mecklenburg Vorpommern, Rheinland Pfalz, Schlesien), Klinke (Sachsen Anhalt), Klinken (Mecklenburg Vorpommern, Ostpreußen). 2. Nieder und mitteldeutscher Wohnstättenname zu mnd., md. klinke »Klinke,… …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Klinke — die Klinke, n (Mittelstufe) hebelartige Vorrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür Synonyme: Türklinke, Türdrücker, Türgriff Beispiel: Er hat an der Klinke gerüttelt, aber niemand hat die Tür aufgemacht. Kollokation: die Klinke herunterdrücken …   Extremes Deutsch

  • klinke — I klin|ke 1. klin|ke sb., n, r, rne (mursten, flise) II klin|ke 2. klin|ke sb., n, r, rne (en lukkemekanisme), i sms. klink el. klinke , fx klink(e)lås III klin|ke 3. klin|ke vb., r, de, t; klinke skårene …   Dansk ordbog

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”